stewart o’nan
„Someday I wish upon a star / And wake up where the clouds are far behind me.”
Spurlos. Das All-American Girl ist verschwunden. Wenige Wochen vor dem ersten Collegesemester. Kim Larsen, blendend schön, 18 Jahre alt, beliebt, verehrt, ein anderes Wort für Zukunft. Eines Abends taucht sie nicht in der Tankstelle auf, wo sie den Sommer über jobbt. Ausgerissen? Ermordet? Entführt? Es bleiben nur die Fragen. Der elfte Roman des amerikanischen Suspense-Spezialisten Stewart O’Nan „Alle, alle lieben dich” (Rowohlt Verlag) entlarvt über diesen beklemmend und hochspannend erzählten Fall die brüchig gewordenen US-amerikanischen Mythen. Im Keller der Larsens stapeln sich leere Tupperwaredosen, die Nachbarn überschütten die Eltern und die 15-jährige Schwester Lindsay mit Nahrung, Mitgefühl und guten Ratschlägen. Doch abends sind die Larsens allein, und bald schleicht sich in die Suche nach der jungen Frau Routine ein. Fran Larsen bedient die Mitfühlmaschinerie der Medien wie ein Profi. Doch trotz tausender Flugblätter, Fernsehansprachen und Fragen kehrt ihre Tochter nicht zurück: „Das Problem war, dass alles miteinander zusammenhing. Eine Lüge verbarg die andere, und die wiederum eine dritte, die auf einer vierten beruhte. Alles lag daran, dass Kingsville so verdammt klein war.”
Wissen Nina, Kims beste Freundin, und J. P., der Junge, mit dem sie geschlafen hat, mehr? Wer kannte Kim wirklich? Wie ein Katalysator bringt Kims Verschwinden die einst heile Mittelstandswelt mit Eigenheim und geharktem Vorgarten zum Zerbröseln. Was als Thriller begann, verwandelt sich in ein Familiendrama, in dem das Unheil durch alle Ritzen zieht. Kims Mom hat viel zu häufig ein Glas Weißwein in der Hand, das Haar von Kims Dad lichtet sich, seine Falten werden tiefer und immer seltener bringt er einen Immobilienverkauf zu einem passablen Abschluss. Lindsay verspinnt sich in ihren Kokon. Stewart O’Nan zeichnet mit den Mitteln des Psychothrillers feinfühlig das Psychogramm einer Gesellschaft, die ihre Mitte verloren hat. Schlaflosigkeit herrscht in diesem Buch, in dem ein jeder sich des Nachts ruhelos in den Kissen wälzt und vor dem Augenaufschlagen betet, die Ereignisse des vorangegangenen Tages mögen nur ein Traum gewesen sein.
„Someday I wish upon a star / And wake up where the clouds are far behind me.”
Spurlos. Das All-American Girl ist verschwunden. Wenige Wochen vor dem ersten Collegesemester. Kim Larsen, blendend schön, 18 Jahre alt, beliebt, verehrt, ein anderes Wort für Zukunft. Eines Abends taucht sie nicht in der Tankstelle auf, wo sie den Sommer über jobbt. Ausgerissen? Ermordet? Entführt? Es bleiben nur die Fragen. Der elfte Roman des amerikanischen Suspense-Spezialisten Stewart O’Nan „Alle, alle lieben dich” (Rowohlt Verlag) entlarvt über diesen beklemmend und hochspannend erzählten Fall die brüchig gewordenen US-amerikanischen Mythen. Im Keller der Larsens stapeln sich leere Tupperwaredosen, die Nachbarn überschütten die Eltern und die 15-jährige Schwester Lindsay mit Nahrung, Mitgefühl und guten Ratschlägen. Doch abends sind die Larsens allein, und bald schleicht sich in die Suche nach der jungen Frau Routine ein. Fran Larsen bedient die Mitfühlmaschinerie der Medien wie ein Profi. Doch trotz tausender Flugblätter, Fernsehansprachen und Fragen kehrt ihre Tochter nicht zurück: „Das Problem war, dass alles miteinander zusammenhing. Eine Lüge verbarg die andere, und die wiederum eine dritte, die auf einer vierten beruhte. Alles lag daran, dass Kingsville so verdammt klein war.”
Wissen Nina, Kims beste Freundin, und J. P., der Junge, mit dem sie geschlafen hat, mehr? Wer kannte Kim wirklich? Wie ein Katalysator bringt Kims Verschwinden die einst heile Mittelstandswelt mit Eigenheim und geharktem Vorgarten zum Zerbröseln. Was als Thriller begann, verwandelt sich in ein Familiendrama, in dem das Unheil durch alle Ritzen zieht. Kims Mom hat viel zu häufig ein Glas Weißwein in der Hand, das Haar von Kims Dad lichtet sich, seine Falten werden tiefer und immer seltener bringt er einen Immobilienverkauf zu einem passablen Abschluss. Lindsay verspinnt sich in ihren Kokon. Stewart O’Nan zeichnet mit den Mitteln des Psychothrillers feinfühlig das Psychogramm einer Gesellschaft, die ihre Mitte verloren hat. Schlaflosigkeit herrscht in diesem Buch, in dem ein jeder sich des Nachts ruhelos in den Kissen wälzt und vor dem Augenaufschlagen betet, die Ereignisse des vorangegangenen Tages mögen nur ein Traum gewesen sein.