Thomas Medicus und Martin Pollack
Zwei Spurensucher, die der Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte nicht aus dem Weg gehen, einer Vergangenheit, die ohne die Verknüpfung mit dem NS-Regime nicht darzustellen wäre. Der Berliner Journalist Thomas Medicus, Jahrgang 1953, macht sich auf, den Lebensstationen seines Großvaters, des Generalmajors der Wehrmacht Wilhelm Crisolli, nachzuspüren, der 1944 von italienischen Partisanen erschossen wurde. Er unternimmt Reisen nach Osteuropa und nach Italien, fügt Bausteine einer Biografie aneinander, die mal scharf konturierte, mal verschwommene Züge annimmt, und reflektiert sein Erzählverfahren. „Geradezu proustisch begibt Medicus sich in Zeitschleusen und Zeitkapseln, bevor er sich anhand von Bildern, Briefen und Besuchen an das Porträt seines Großvaters macht“ (die tageszeitung). Dokumentation und Fiktion gehen ineinander über und entwickeln sich unversehens „wie ein Roman“.
Martin Pollack, geboren 1944 und nach langen Jahren als „Spiegel“-Redakteur heute in Wien und im Burgenland lebend, „berichtet“, so der lapidare Untertitel seines Buches, über seinen Vater Gerhard Best. Schüsse in Kopf und Brust beendeten dessen Leben im April 1947, am Eingang eines Bunkers an der österreichisch-italienischen Grenze. Mit schonungsloser Härte zeichnet Pollack nach, wie es dazu kam und was aus seinem Vater einen leidenschaftlichen Nationalsozialisten, einen grausamen Kriegsverbrecher machte, der unter anderem ein Massaker an slowakischen Dorfbewohnern zu verantworten hat. „Durch die Lektüre werden wir Zeugen einer Enthüllungstragödie von antiker Dimension“, schrieb Ulrich Weinzierl in der „Welt“. Zahlreiche Autoren haben in den letzten Jahren Bücher vorgelegt, die Familienchroniken vor dem Hintergrund von Faschismus und Krieg ausbreiten. So eindrucksvoll wie Thomas Medicus und Martin Pollack ist dies nur wenigen gelungen.
Zwei Spurensucher, die der Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte nicht aus dem Weg gehen, einer Vergangenheit, die ohne die Verknüpfung mit dem NS-Regime nicht darzustellen wäre. Der Berliner Journalist Thomas Medicus, Jahrgang 1953, macht sich auf, den Lebensstationen seines Großvaters, des Generalmajors der Wehrmacht Wilhelm Crisolli, nachzuspüren, der 1944 von italienischen Partisanen erschossen wurde. Er unternimmt Reisen nach Osteuropa und nach Italien, fügt Bausteine einer Biografie aneinander, die mal scharf konturierte, mal verschwommene Züge annimmt, und reflektiert sein Erzählverfahren. „Geradezu proustisch begibt Medicus sich in Zeitschleusen und Zeitkapseln, bevor er sich anhand von Bildern, Briefen und Besuchen an das Porträt seines Großvaters macht“ (die tageszeitung). Dokumentation und Fiktion gehen ineinander über und entwickeln sich unversehens „wie ein Roman“.
Martin Pollack, geboren 1944 und nach langen Jahren als „Spiegel“-Redakteur heute in Wien und im Burgenland lebend, „berichtet“, so der lapidare Untertitel seines Buches, über seinen Vater Gerhard Best. Schüsse in Kopf und Brust beendeten dessen Leben im April 1947, am Eingang eines Bunkers an der österreichisch-italienischen Grenze. Mit schonungsloser Härte zeichnet Pollack nach, wie es dazu kam und was aus seinem Vater einen leidenschaftlichen Nationalsozialisten, einen grausamen Kriegsverbrecher machte, der unter anderem ein Massaker an slowakischen Dorfbewohnern zu verantworten hat. „Durch die Lektüre werden wir Zeugen einer Enthüllungstragödie von antiker Dimension“, schrieb Ulrich Weinzierl in der „Welt“. Zahlreiche Autoren haben in den letzten Jahren Bücher vorgelegt, die Familienchroniken vor dem Hintergrund von Faschismus und Krieg ausbreiten. So eindrucksvoll wie Thomas Medicus und Martin Pollack ist dies nur wenigen gelungen.