uwe tellkamp
Ein Roman, wie man ihn nur alle Jahre findet: Uwe Tellkamp, Jahrgang 1968, hatte bereits 2005 mit seinem Debüt „Der Eisvogel” für Aufsehen im Ententeich der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gesorgt. Nun scheint er mit den knapp 1000 Seiten „Der Turm. Geschichten aus einem versunkenen Land” (Suhrkamp Verlag) alle Register zu sprengen und dem viel beschworenen Begriff des Wenderomans neuen, verblüffenden Sinn zu geben. Soeben wurde Uwe Tellkamp für seinen Roman mit dem Deutschen Buchpreis 2008 ausgezeichnet.
Dresden, Mitte der 1980er Jahre: Ein Villenviertel, das vom Wandel der Zeit wenig mitzubekommen scheint und in dem das Bröckeln der sozialistischen Fassade kaum wahrgenommen wird, breitet sich vor den Augen der Leser aus. Mit einer epischen Geduld, die manchen Rezensenten nicht zu Unrecht an Thomas Manns Prosa erinnerte, entfaltet Tellkamp die Innenwelt eines Großbürgertums, das große Geburtstagsfeiern zelebriert, Hausmusik macht, Seitensprünge begeht und zwischen schmerzlicher Anpassung und leisem Aufbegehren laviert. Zu diesem Panorama gehören der Verlagslektor Meno Rhode ebenso wie das Ehepaar Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, deren Sohn Christian Medizin studieren will und zum Strafgefangenen in der Nationalen Volksarmee wird. Uwe Tellkamp hält fest, welche Haltungen in jenen Jahren herrschten, welche Paradoxien zum Alltag gehörten, was dem Untergang der DDR vorausging, und er tut dies in einer komplexen, geschmeidigen Sprache, deren Satzperioden und Adjektivkaskaden den geduldigen Leser alsbald in Bann ziehen und ihn zum Teil dieser merkwürdigen „Turmgesellschaft” werden lassen: „Dieses Buch will alles. Und ihm gelingt auch fast alles. Mehr gewagt jedenfalls hat seit Jahren kein deutscher Autor mehr” (Frankfurter Allgemeine).
Ein Roman, wie man ihn nur alle Jahre findet: Uwe Tellkamp, Jahrgang 1968, hatte bereits 2005 mit seinem Debüt „Der Eisvogel” für Aufsehen im Ententeich der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gesorgt. Nun scheint er mit den knapp 1000 Seiten „Der Turm. Geschichten aus einem versunkenen Land” (Suhrkamp Verlag) alle Register zu sprengen und dem viel beschworenen Begriff des Wenderomans neuen, verblüffenden Sinn zu geben. Soeben wurde Uwe Tellkamp für seinen Roman mit dem Deutschen Buchpreis 2008 ausgezeichnet.
Dresden, Mitte der 1980er Jahre: Ein Villenviertel, das vom Wandel der Zeit wenig mitzubekommen scheint und in dem das Bröckeln der sozialistischen Fassade kaum wahrgenommen wird, breitet sich vor den Augen der Leser aus. Mit einer epischen Geduld, die manchen Rezensenten nicht zu Unrecht an Thomas Manns Prosa erinnerte, entfaltet Tellkamp die Innenwelt eines Großbürgertums, das große Geburtstagsfeiern zelebriert, Hausmusik macht, Seitensprünge begeht und zwischen schmerzlicher Anpassung und leisem Aufbegehren laviert. Zu diesem Panorama gehören der Verlagslektor Meno Rhode ebenso wie das Ehepaar Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, deren Sohn Christian Medizin studieren will und zum Strafgefangenen in der Nationalen Volksarmee wird. Uwe Tellkamp hält fest, welche Haltungen in jenen Jahren herrschten, welche Paradoxien zum Alltag gehörten, was dem Untergang der DDR vorausging, und er tut dies in einer komplexen, geschmeidigen Sprache, deren Satzperioden und Adjektivkaskaden den geduldigen Leser alsbald in Bann ziehen und ihn zum Teil dieser merkwürdigen „Turmgesellschaft” werden lassen: „Dieses Buch will alles. Und ihm gelingt auch fast alles. Mehr gewagt jedenfalls hat seit Jahren kein deutscher Autor mehr” (Frankfurter Allgemeine).