vattenfall lesetage: georg klein
Ein Roman, der mit der Tür ins Haus fällt. Nein, ein „Bote”, der sich von einem Lindenbaum im Adamskostüm in die Wohnung der arbeitslosen Physikerin Angela Z. schwingt. Diese, eine zupackende Mittvierzigerin, ist im Begriff, ihren Geburtstag mit Sekt und Käsegebäck im Rahmen ihrer Möglichkeiten angemessen zu begehen. Vom merkwürdigen nächtlichen Eindringling lässt sie sich nicht beirren, fesselt ihn handfest mit Ledergürteln und hebt an, von den Ereignissen in dem Haus zu erzählen, dessen Mietern sie als Hausmeisterin zur Seite steht. Und was sich da, nahe der polnischen Grenze abspielt, ist nicht mit einfachen Kategorien zu beschreiben. Was auch mag es auf sich haben mit dem Ärzteduo Dr. Schwartz und Dr. Weiss, die sich ausgerechnet hier niederlassen? Oder mit der außergewöhnlichen Sprechstundenhilfe Elena? Ganz zu schweigen von den rätselhaften therapeutischen Erfolgen, die der gut aussehende Dr. Weiss vorzuweisen hat … Unter seinen Händen gewinnt die ältliche Schauspielerin und Tänzerin Elvira Blumenthal jugendliche Kraft zurück, und wo andere Mediziner ratlose Diagnosen stellen, scheint die Weiss’sche Beobachtungs- und Behandlungsgabe vor keine Grenzen gestellt. Vielleicht sind ja übernatürliche Kräfte im Spiele, die eines Winzlings etwa, der sich in der Arztpraxis versteckt und Dr. Weiss besondere Fähigkeiten verleiht. Fähigkeiten, die mit der Faktengläubigkeit seiner so aufgeklärten Zeitgenossen nicht in Einklang zu bringen sind …
Seit der 1953 geborene Georg Klein 1998 mit „Libidissi” die literarische Szene betrat, zählt er zu den markantesten (und auch umstrittensten) Gegenwartsautoren. „Ein Gestus der Rätselhaftigkeit, ein Hang zu absurder Komik und ein teils preziöser, teils ironischer Tonfall prägen Kleins Prosa” (Ulrich Rüdenauer) – und von alle dem findet sich viel im neuen Roman „Sünde Güte Blitz” (Rowohlt Verlag), der aufs Neue zeigt, dass Literatur ohne den unbedingten Willen des Autors, sprachliche Durchdringung ernst zu nehmen, nie zu einem Kunstwerk werden wird.
Ein Roman, der mit der Tür ins Haus fällt. Nein, ein „Bote”, der sich von einem Lindenbaum im Adamskostüm in die Wohnung der arbeitslosen Physikerin Angela Z. schwingt. Diese, eine zupackende Mittvierzigerin, ist im Begriff, ihren Geburtstag mit Sekt und Käsegebäck im Rahmen ihrer Möglichkeiten angemessen zu begehen. Vom merkwürdigen nächtlichen Eindringling lässt sie sich nicht beirren, fesselt ihn handfest mit Ledergürteln und hebt an, von den Ereignissen in dem Haus zu erzählen, dessen Mietern sie als Hausmeisterin zur Seite steht. Und was sich da, nahe der polnischen Grenze abspielt, ist nicht mit einfachen Kategorien zu beschreiben. Was auch mag es auf sich haben mit dem Ärzteduo Dr. Schwartz und Dr. Weiss, die sich ausgerechnet hier niederlassen? Oder mit der außergewöhnlichen Sprechstundenhilfe Elena? Ganz zu schweigen von den rätselhaften therapeutischen Erfolgen, die der gut aussehende Dr. Weiss vorzuweisen hat … Unter seinen Händen gewinnt die ältliche Schauspielerin und Tänzerin Elvira Blumenthal jugendliche Kraft zurück, und wo andere Mediziner ratlose Diagnosen stellen, scheint die Weiss’sche Beobachtungs- und Behandlungsgabe vor keine Grenzen gestellt. Vielleicht sind ja übernatürliche Kräfte im Spiele, die eines Winzlings etwa, der sich in der Arztpraxis versteckt und Dr. Weiss besondere Fähigkeiten verleiht. Fähigkeiten, die mit der Faktengläubigkeit seiner so aufgeklärten Zeitgenossen nicht in Einklang zu bringen sind …
Seit der 1953 geborene Georg Klein 1998 mit „Libidissi” die literarische Szene betrat, zählt er zu den markantesten (und auch umstrittensten) Gegenwartsautoren. „Ein Gestus der Rätselhaftigkeit, ein Hang zu absurder Komik und ein teils preziöser, teils ironischer Tonfall prägen Kleins Prosa” (Ulrich Rüdenauer) – und von alle dem findet sich viel im neuen Roman „Sünde Güte Blitz” (Rowohlt Verlag), der aufs Neue zeigt, dass Literatur ohne den unbedingten Willen des Autors, sprachliche Durchdringung ernst zu nehmen, nie zu einem Kunstwerk werden wird.