Walter Kempowski
„Erst bei dem Erscheinen des Echolots wurde ich wieder in einer Tagesschau erwähnt und zwar von Ulrich Wickert. Das nächste Mal wohl irgendwann anlässlich meines Todes: ‚
‚Wie wir erst jetzt erfahren, erhängte sich der Schriftsteller in seinem Schlafzimmer …'“
Spätestens mit dem Abschluss des großen „Echolot“-Projektes im vergangenen Jahr erkannten auch die voreingenommensten Literaturkritiker, dass der lange Zeit auf skandalöse Weise unterschätzte Walter Kempowski zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren zählt. Neben dem „Echolot“ und dem Zyklus „Die deutsche Chronik“ waren es nicht zuletzt seine Tagebücher, die den unverwechselbaren Kempowski-Ton hörbar werden ließen. Nach „Sirius“ und „Alkor“ liegt nun deren dritter Band vor: „Hamit“, ein Tagebuch aus dem schicksalhaften Jahr 1990 – aus jenen Monaten, als Walter Kempowski in seine Geburtsstadt Rostock zurückkehrte. Dorthin, wo Kempowski vom Tod seines Vaters erfuhr, wo er nach dem Krieg verhaftet wurde und von wo aus man ihn für acht Jahre nach Bautzen schickte. „Hamit“ erzählt von dieser mühsamen und oft schmerzlichen Annäherung. Und es berichtet vom Alltag des Schriftstellers (an „Echolot“ und an „Sirius“), von den Kuriositäten der Zeitgeschichte, von Feind- und Freundschaften im Literaturbetrieb, von den Beobachtungen des Alltags und dessen ganz unterschiedlichen Freuden: „Herrlich gegessen am Abend! Ganz ausgesöhnt mit der Welt. Vor allem befriedigt es mich, dass die Kommunisten, diese Pest, dahin sind. Mit Mann und Maus!“ Und nicht zuletzt reflektiert Kempowski in seinem neuen Tagebuch über „Hamit“, wie die Erzgebirger die „Heimat“ nennen: „So fern war sie auch, die Heimat, in den vergangenen vierzig Jahren, fern aber gegenwärtig. Wir möchten sie gerne berühren, die alte Welt, die der Ort unserer frühen Schmerzen ist. Vielleicht geht von einer Berührung ‚Heilung‘ aus?“
Lesung und Gespräch werden von „Spiegel“-Redakteur Volker Hage moderiert, einem der besten Kenner des Kempowski’schen Werkes.
„Erst bei dem Erscheinen des Echolots wurde ich wieder in einer Tagesschau erwähnt und zwar von Ulrich Wickert. Das nächste Mal wohl irgendwann anlässlich meines Todes: ‚
‚Wie wir erst jetzt erfahren, erhängte sich der Schriftsteller in seinem Schlafzimmer …'“
Spätestens mit dem Abschluss des großen „Echolot“-Projektes im vergangenen Jahr erkannten auch die voreingenommensten Literaturkritiker, dass der lange Zeit auf skandalöse Weise unterschätzte Walter Kempowski zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren zählt. Neben dem „Echolot“ und dem Zyklus „Die deutsche Chronik“ waren es nicht zuletzt seine Tagebücher, die den unverwechselbaren Kempowski-Ton hörbar werden ließen. Nach „Sirius“ und „Alkor“ liegt nun deren dritter Band vor: „Hamit“, ein Tagebuch aus dem schicksalhaften Jahr 1990 – aus jenen Monaten, als Walter Kempowski in seine Geburtsstadt Rostock zurückkehrte. Dorthin, wo Kempowski vom Tod seines Vaters erfuhr, wo er nach dem Krieg verhaftet wurde und von wo aus man ihn für acht Jahre nach Bautzen schickte. „Hamit“ erzählt von dieser mühsamen und oft schmerzlichen Annäherung. Und es berichtet vom Alltag des Schriftstellers (an „Echolot“ und an „Sirius“), von den Kuriositäten der Zeitgeschichte, von Feind- und Freundschaften im Literaturbetrieb, von den Beobachtungen des Alltags und dessen ganz unterschiedlichen Freuden: „Herrlich gegessen am Abend! Ganz ausgesöhnt mit der Welt. Vor allem befriedigt es mich, dass die Kommunisten, diese Pest, dahin sind. Mit Mann und Maus!“ Und nicht zuletzt reflektiert Kempowski in seinem neuen Tagebuch über „Hamit“, wie die Erzgebirger die „Heimat“ nennen: „So fern war sie auch, die Heimat, in den vergangenen vierzig Jahren, fern aber gegenwärtig. Wir möchten sie gerne berühren, die alte Welt, die der Ort unserer frühen Schmerzen ist. Vielleicht geht von einer Berührung ‚Heilung‘ aus?“
Lesung und Gespräch werden von „Spiegel“-Redakteur Volker Hage moderiert, einem der besten Kenner des Kempowski’schen Werkes.