Wolf Haas
Da hat einer sechs sehr erfolgreiche Bücher geschrieben, die von einem eigenwilligen, kauzigen Ermittler namens Simon Brenner handeln. Von einem, der keine glänzende Polizeikarriere gemacht hat und dennoch (oder deshalb?) prädestiniert scheint, den üblen Verbrechern in ganz Österreich das Handwerk zu legen. Den geldgierigen Geschäftsführern von Rettungsunternehmen, die um jede Leiche kämpfen. Oder den gemeinen Menschen, die in einer Grillhendlstation menschliche Knochen unter die Geflügelüberbleibsel mischen. “Kultautor” hat man – weil einem nichts Intelligenteres einfiel – den im “Bilderbuchdorf” Maria Alm geborenen Wolf Haas bald genannt, und irgendwie erging es Simon Brenner wie seinem Vorfahr Sherlock Holmes: Er musste, der Autor wollte es so, in den sauren Apfel des Todes beißen – zumindest sah das so aus, im letzten Simon-Brenner-Roman “Das ewige Leben”.
Und nun, fragten sich viele, was kommt nun? Was fällt dem wort- und witzmächtigen Wolf Haas ein, wenn er ohne seinen Brenner und seinen brennerkommentierenden Erzähler auskommen muss? Während andere auf die Fußballweltmeisterschaft, das Christkind, den neuen Papst, Angela Merkel oder frischen Stangenspargel warteten, ersehnten die Haasianer den neuen Haas. Geduldig, über drei Jahre lang. Und nun ist er da: ein Roman, wie in keiner erwartet hatte, einer, der von Erinnerungen an österreichische Feriendomizile erzählt, von einem Wetterexperten namens Vittorio Kowalski, der es bis in die Samstagabendunterhaltung bringt, und von einem Roman, den ein gewisser Wolf Haas darüber geschrieben hat und den er nun im Gespräch mit einer bedeutenden “Literaturbeilage” lang und breit erläutert. Ist er das wirklich, der neue Roman oder nur dessen Vorankündigung? Ein postmodernes Spiel, ein PR-Gag oder eine wundervoll komische Persiflage auf den Literaturbetrieb? Oder vielleicht eher eine meterologische Studie? Eine hoch erotische Beschreibung des ersten Kusses? Oder der heißeste Kandidat für den “Deutschen Buchpreis 2006”? Wir sind uns unserer Sache nicht sicher. Deshalb dieser Abend mit Wolf Haas, diese Präsentation. Überzeugen Sie sich selbst. Rechnen Sie mit allem.
Da hat einer sechs sehr erfolgreiche Bücher geschrieben, die von einem eigenwilligen, kauzigen Ermittler namens Simon Brenner handeln. Von einem, der keine glänzende Polizeikarriere gemacht hat und dennoch (oder deshalb?) prädestiniert scheint, den üblen Verbrechern in ganz Österreich das Handwerk zu legen. Den geldgierigen Geschäftsführern von Rettungsunternehmen, die um jede Leiche kämpfen. Oder den gemeinen Menschen, die in einer Grillhendlstation menschliche Knochen unter die Geflügelüberbleibsel mischen. “Kultautor” hat man – weil einem nichts Intelligenteres einfiel – den im “Bilderbuchdorf” Maria Alm geborenen Wolf Haas bald genannt, und irgendwie erging es Simon Brenner wie seinem Vorfahr Sherlock Holmes: Er musste, der Autor wollte es so, in den sauren Apfel des Todes beißen – zumindest sah das so aus, im letzten Simon-Brenner-Roman “Das ewige Leben”.
Und nun, fragten sich viele, was kommt nun? Was fällt dem wort- und witzmächtigen Wolf Haas ein, wenn er ohne seinen Brenner und seinen brennerkommentierenden Erzähler auskommen muss? Während andere auf die Fußballweltmeisterschaft, das Christkind, den neuen Papst, Angela Merkel oder frischen Stangenspargel warteten, ersehnten die Haasianer den neuen Haas. Geduldig, über drei Jahre lang. Und nun ist er da: ein Roman, wie in keiner erwartet hatte, einer, der von Erinnerungen an österreichische Feriendomizile erzählt, von einem Wetterexperten namens Vittorio Kowalski, der es bis in die Samstagabendunterhaltung bringt, und von einem Roman, den ein gewisser Wolf Haas darüber geschrieben hat und den er nun im Gespräch mit einer bedeutenden “Literaturbeilage” lang und breit erläutert. Ist er das wirklich, der neue Roman oder nur dessen Vorankündigung? Ein postmodernes Spiel, ein PR-Gag oder eine wundervoll komische Persiflage auf den Literaturbetrieb? Oder vielleicht eher eine meterologische Studie? Eine hoch erotische Beschreibung des ersten Kusses? Oder der heißeste Kandidat für den “Deutschen Buchpreis 2006”? Wir sind uns unserer Sache nicht sicher. Deshalb dieser Abend mit Wolf Haas, diese Präsentation. Überzeugen Sie sich selbst. Rechnen Sie mit allem.